Mythen und Geschichten






Max und Moritz

Um 1922-24

Langeweile, ein Fremdwort in dieser Zeit, keineswegs, es gab immer was zu tun, am liebsten Streiche zu spielen und andere zu ärgern... So erinnerte man sich an die Streiche von Max und Moritz, diese in die Tat umzusetzen, auszuprobieren was geht da? Angedacht wurde, in einen Kamin vom Dach her hereinzuklettern und die Wurst und Schinken zu entwenden. Gesagt getan. Nur so einfach war das nicht. Das passende Objekt musste her. Das Haus wurde gefunden, der Kamin war geeignet, sowie im Petsches Haus in der Palz noch heute vorhanden, innen sehr groß, mit Steigeisen versehen, unten eine große Esse mit offener Feuerstelle. Dort hingen die besten Stücke, die zum Räuchern oder auch als Aufbewahrungsort, aufgehangen waren. Die Jungs machten sich an die Arbeit, zwei standen Schmiere, zwei kletterten auf Dach, einer stieg ins Kamin hinab, band die Stücke ans Seil, hochgezogen und Ratz Fratz war der Kamin leer. Michel Kiefer, eem Hösenpetschi, der Hausherr, bemerkte am nächsten Morgen den vermeidlichen Diebstahl und wollte das gerade bei dem Dorfscheriff melden, da tauchten vier junge Burschen auf. Sie hätten gehört, was in der Nacht passiert sei und grinsten so in sich hinein und übergaben den verdutzten Michel einen Sack voller Räucherware. Das Grinsen und Gekicherte konnte nicht mehr im verborgen bleiben, Michel kannte seine Pappenmeier und wusste sofort Bescheid, ohne sich was anmerken zu lassen. Unter dem Vorwand sich bedanken zu wollen, holte er die Jungs ins Haus. Da gab es was, aber nicht das, was die Jungs erhofften. Der eine hatte ein blaues Auge der andere humpelte, der andere wiederrum hielt sich den Arm, der andere rieb sich den Hintern, Michel grinste in sich hinein und schaute den hinausstürmenden vier hinterher. Dabei waren, sein eigner Sohn, Kiefer Meschel, aus Nejsen Haus, die Ente und zwei aus Merkxem Haus. Die werden nicht so schnell wieder mit Leitern jemanden aufs Dach steigen.


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